Ein Lichtblick in schwerer Zeit

Stadttheater Krefeld und Mönchengladbach

Sparkassen-Kulturstiftung verleiht Fontheim-Preis 2020.

Das Theater ist geschlossen, die Bühne verwaist. Alle, die am Theater Krefeld-Mönchengladbach arbeiten, durchleben eine schwere Zeit. Für die junge Schauspielerin Vera Maria Schmidt gab es nun aber einen Moment großer Freude: Die Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld hat ihr den Joachim-Fontheim-Preis 2020 verliehen. Das Votum des Beirats unter Vorsitz von Oberbürgermeister Meyer fiel einstimmig aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.


Joachim Fontheim (1922-2007) war von 1966 bis 1985 Generalintendant der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Seine fast zwanzigjährige Tätigkeit war geprägt von herausragenden Inszenierungen, die dem Kulturstandort Krefeld ein weit überregionales Renomee sicherten. Sein besonderes Augenmerk galt der Weiterentwicklung des künstlerischen Nachwuchses. Viele Künstler haben so in Krefeld den Grundstein für ihre spätere Karriere legen können.


Joachim Fontheim lebte bis zu seinem Tode in Krefeld. Er hat testamentarisch verfügt, dass aus seinem Erbe ein Sondervermögen bei der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld gebildet wird mit der Maßgabe, aus den Erlösen einen Förderpreis zu dotieren. Die Auszeichnung soll seinen Namen tragen und in einem festen Turnus verliehen werden. Von 2010 bis 2020 erfolgte die Verleihung all zwei Jahre; da das zweckgebundene Sondervermögen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus zum Zeitpunkt der Wiederanlage im Jahre 2019 deutlich geringere Erträge abwirft, musste dieser Turnus auf fünf Jahre verlängert werden. Die nächste Preisverleihung kann also erst im Jahre 2025 erfolgen.


Vera Maria Schmidt ist nunmehr die sechste Trägerin des Joachim-Fontheim-Preises. Sie wurde 1992 in Tübingen geboren und absolvierte von 2013 bis 2017 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Seit der Spielzeit 2013/14 gehört sie zum Ensemble des Theaters Krefeld-Mönchengladbach.


Schon in ihrer ersten Spielzeit in Krefeld überzeugte sie in der Titelrolle in Sophokles‘ Antigone. Seitdem hat sie sich in zahlreichen Rollen künstlerisch und persönlich enorm weiterentwickelt. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, ihren Beruf als Schauspielerin mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden: Gemeinsam mit kurdischen Künstlerinnen stand bis unmittelbar vor der Corona-bedingten Schließung des Theaters in dem Stück „Jin Jiyan – Der Aufbruch“ auf der Bühne.


Mit der Auszeichnung wird auch gewürdigt, wie sehr sich Vera Maria Schmidt in das kollegiale Miteinander am Theater Krefeld-Mönchengladbach integriert hat. In der Laudatio heißt es hierzu: „Vera Maria Schmidt zeichnet sich durch ein genaues und dabei warmherziges Spiel aus sowie durch große Kollegialität und Engagement für alles, was mit unserem Theater zusammenhängt. Wir sind sehr froh, sie derzeit im Ensemble zu haben und sind davon überzeugt, dass Vera Maria Schmidt in der deutschsprachigen Theaterlandschaft auch in Zukunft ihren Platz einnehmen wird.“

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